Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition) by Pauly Gisa

Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition) by Pauly Gisa

Autor:Pauly, Gisa [Pauly, Gisa]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
ISBN: 9783492960809
Herausgeber: Piper (com)
veröffentlicht: 2012-08-19T22:00:00+00:00


Carlotta stellte gerade das Fahrrad in einem der Fahrradständer ab, als sie jemanden aus dem Hotel treten sah. Valerie! Sie blieb in der Tür des Seiteneingangs stehen, blickte auf ihr Handy und sah sich dann suchend um.

Gerade wollte Carlotta auf sich aufmerksam machen, da lief Valerie schon weiter. Nicht auf die Straße, sondern in den Garten hinein. Mit wenigen Schritten war sie hinter einem Strandkorb verschwunden, den Mathis für seine Gäste auf den schmalen Grünstreifen gestellt hatte, der das Haus umgab.

Ohne zu überlegen, was sie sich damit einhandeln konnte, folgte Carlotta ihr. Sie hatte nicht den geringsten Zweifel, dass Valerie etwas tat, was niemand sehen sollte. Etwas Verbotenes! Ihre schnellen Bewegungen, der Blick, den sie in den Nachbargarten warf, ihre Miene, die beiläufiger nicht sein konnte – Gründe genug, ihr zu folgen!

Carlotta machte es genau wie Valerie, lief mit schnellen Bewegungen über den Rasen und warf einen beiläufigen Blick in den Nachbargarten. Sie war davon überzeugt, es genauso unauffällig anzustellen wie Valerie.

Dann hörte sie Stimmen – und stockte. Verstehen konnte sie nicht, was gesprochen wurde, trotzdem wusste sie, dass sie nun vorsichtig sein musste. Valerie und die andere Person waren in der Nähe, vielleicht vier oder fünf Meter hinter dem Strandkorb, mehr gab der schmale Garten des Hotels nicht her.

Vorsichtig schob sie ihren Kopf um den Strandkorb herum – da sah sie die beiden. Valerie stand vor einer Frau, die Mamma Carlotta bekannt vorkam, und redete auf sie ein. Ihre Stimme war leise, aber ihre Bewegungen waren hitzig, unbeherrscht und gleichzeitig beschwörend. Sie beugte sich vor, versuchte den Blick der anderen zu zwingen, die jedoch zu Boden blickte und nur stumm nickte. Immer wieder.

Mamma Carlotta zog sich zurück. Woher kannte sie diese junge Frau mit den dunklen glatten Haaren? Von einem Foto? Ja, nun fiel es ihr ein! Lucia hatte ein Foto geschickt, als sie beabsichtigt hatte, mit ihren beiden Freundinnen nach Umbrien zu Besuch zu kommen. Es hatte Lucia, Valerie Feddersen und Angela Reitz gezeigt, und Mamma Carlotta hatte das Bild bei sich zu Hause in Umbrien jahrelang auf ihrer Kommode stehen gehabt.

Sie warf noch einen kurzen Blick auf die beiden Frauen. Sicher war sie nicht, aber sie würde bei Gelegenheit in Lucias Fotoalben nachsehen. Bis dahin ging sie einfach davon aus, dass ihre Vermutung richtig war. Es musste sich um Angela Reitz handeln. Valerie redete mit der Freundin, die in Niebüll wohnte. Warum drängten sich die beiden in den hintersten Winkel des Gartens? Warum saßen sie nicht an der Hotelbar oder in Valeries Küche und tranken gemütlich Kaffee? Es sah wirklich ganz so aus, als wäre dies ein konspiratives Treffen, von dem niemand etwas wissen sollte.

Sie überlegte gerade, mit welcher Begründung sie sich zu den beiden gesellen könnte, als sie eine vertraute Stimme hörte: »Mamma Carlotta!«

Erschrocken fuhr sie herum. Erik! Er stand in der Eingangstür des Hotels und sah sie kopfschüttelnd an. »Was machst du denn hier?«

Eilig lief sie zu ihm, aber langsam genug, um sich eine Ausrede einfallen zu lassen, die Erik überzeugen würde. »Und was machst du hier?«, fragte sie mit einem Lächeln, das Erik zeigen sollte, wie rein ihr Gewissen war.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.